Das Vorbild
Das Reichsbahn-Ausbesserungswerk in Halberstadt begann schon Anfang der 1960er Jahre mit dem Bau von Reisezugwagen für die DR (DDR). Anfangs wurden die zwei- und dreiachsigen Wagen der Bauarten Bage/ Baage, später dann auch die vierachsigen Rekowagen der Bauart Bghw(e) gebaut. Obwohl es schon bald Bedarf an moderneren und damit auch längeren Wagen gab und bereits Standards wie UIC-X (ab 1960) und UIC-Z (ab 1976) existierten, wurden bei der DR lange keine 26,4 m beschafft. Die wenigen Wagen die zunächst ab 1975 beim Waggonbau in Bautzen entstanden wurden exportiert. Das Raw Halberstadt stellte schon 1972/73 zwei Baumusterwagen vor, konnte diese aber wegen einer zu kleinen Schiebebühne an den Fertigungshallen nicht in Serie produzieren. Das Raw in Halberstadt wurde schließlich 1978 umgebaut und so konnten fortan auch Reisezugwagen mit 26,4 m LüP gebaut werden.
Der erste Wagentyp war der Mitteleinstiegswagen, der konzeptionell sehr eng mit den n-Wagen der Bundesbahn verwand waren. Ursprünglich waren die Wagen für die Modernisierung des Nahverkehrs gedacht. Wegen akuten Mangels an modernen Schnellzugwagen wurden die als Bmh(e) bezeichneten Mitteleinstiegwagen zunächst fast ausschließlich im Schnellzugbetrieb eingesetzt. Insgesamt wurden 1983 mehr als 1250 Mitteleinstiegswagen gebaut. Weiterhin wurden in Halberstadt auf dieser Basis auch Seiteneingangswagen Ame (ab 1982) und Bme (ab 1984) gebaut. Bei der DR wurde diese umgangssprachlich als "lange Halberstädter" bezeichnet, das sie die ersten Serien-Wagen mit der Länge von 26,4 m bei der Deutschen Reichsbahn waren.
Schon vor der der Zusammenführung von DR und DB 1994 wurden viele der Mitteleinstiegswagen modernisiert und in Byu umgezeichnet. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Wagen mit Erste-Klasse-Bereich zwischen den Türen. Diese Wagen wurden als AByu bezeichnet. Die umgebauten Wagen erhielten zunächst eine Minttürkis/Pastelltürkis/Lichtgraue Farbgebung die später (ab 1996) in verkehrsrot geändert wurde.